"Der Teufelsfürst" - von Silvia Stolzenburg
Edition Aglaia - Bookspot Verlag (Juli 2013) gebundene Ausgabe - 403 Seiten - Preis: 17,95 €
Dieses Buch und den Nachfolger "Das Reich des Teufelsfürsten" habe ich im Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Daher noch einmal ein großes Dankeschön an den Verlag und die Autorin!
Inhalt
In dem Roman "Der Teufelsfürst" von Silvia Stolzenburg geht es um die historische Person des Vlad Draculea. Dieser ist zu Beginn des Romans im Jahr 1447 zusammen mit seinem kleinen Bruder als Geißel im Sultanspalast in Edirne. Er wird grausamen Züchtigungen und Quälereien ausgesetzt, während er versucht seinen Bruder Radu zu beschützen. Diesem wird durch Prinz Mehmet nachgestellt. So wird Vlad später in der Kunst der Kämpfens, Verhörens und Folterns ausgebildet und muss verschiedene Schlachten schlagen. Doch wird er seinen Bruder retten können? Wie weit kann man gehen ohne dabei sich selbst zu verlieren?
Jedoch gibt es in diesem Roman noch andere Handlungsstränge, welche auf der Ulm-Triologie der Autorin aufbauen. Jedoch ist das Vorwissen dieser Bücher nicht notwendig um der Handlung folgen zu können. Man findet sich im Hause von Katzenstein wieder, in dem die junge Zehra und ihr Bruder Utz um ihren Vater trauern, welcher plötzlich verstarb. Die Lage verschlimmert sich noch als Zehra für diesen Mord angeklagt und als Hexe bezichtigt wird. So muss sie Ulm verlassen und wird selbst einige Abenteuer weit weg von Ulm bestreiten müssen. Was wird Utz tun? Und was haben die neuen von Katzensteins damit zu tun, die kurz vorher in Ulm aufgetaucht sind?
Bewertung
Dieser historische Roman ist einer der besten Romane, die ich seit langem gelesen habe - vor allen Dingen weil wir hier die (größtenteils) wahre Geschichte einer historischen Person erfahren, die auch heute noch zahlreiche Bücher und Filme inspirieret: Vlad Dracula. Wie bereits angedeutet geht es hier jedoch um historische Ereignisse - wer also einen Vampir-Roman erwartet wird hier enttäuscht werden.
Der Roman ist äußerst sorgfältig recherchiert (wie auch das umfangreiche Quellenverzeichnis am Ende des Buches belegt) und sehr spannend geschrieben. Es gelingt Silvia Stolzenburg sehr gut die Handlungsstränge miteinander zu verweben. Die Autorin beschreibt die Situationen und Orte lebendig und atmosphärisch. Ihre Charaktere sind wunderbar komplex ausgearbeitet und kommen an keinem Punkt zu kurz. Man kann verstehen, was in den Protagonisten vorgeht und wie sie sich entwickeln. Zart Besaitete sollten hier vielleicht vorsichtig sein, da das Buch stellenweise sehr grausam ist und Folterszenen einem Gänsehaut machen.
Gerade am Anfang des Buches finden sich einige Fremdwörter, die den Lesefluss etwas stören, da sie nicht weiter erläutert werden. Im späteren Verlauf des Buches werden etwaige Fremdwörter jedoch immer gleich mit erklärt. Gerade in der ersten Hälfte des Buches spielt sich die Handlung eher in und um Ulm herum ab. Auch wenn der Roman zu keiner Zeit langatmig ist, so überschlagen sich vor allem in den letzten hundert Seiten noch einmal die Ereignisse. Dies ist zwar förderlich für die Spannung aber mir ging dabei doch einiges etwas zu schnell und ich hätte mir da eine umfangreichere Beschreibung der Geschehnisse gewünscht.
Positiv zu vermerken ist allerdings, dass die Kapitel immer verhältnismäßig kurz sind, sodass man auch wenn mal nicht so viel Zeit zum Lesen ist, einen Abschnitt beenden kann. Auch die Karten, welche vorn und hinten im Buch zu finden sind helfen dem Leser dabei sich vorzustellen wo welche Orte sind und wie weit diese voneinander entfernt sind. Verliert man einmal den Überblick über die Personen, so ist vorn auch ein Personenregister zu finden.
Fazit
"Der Teufelsfürst" ist ein wunderbar geschriebener Roman mit sehr guter Hintergrundrecherche, komplexen Charakteren, spannender Handlung und der richtigen Portion Gänsehaut-Effekt. Absolut Lesenswert!
Bewertung: ✩✩✩✩
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