Freitag, 27. Februar 2015

Rezension: Die Söhne der Wölfin von Tanja Kinkel


 
dotbooks Verlag
(Oktober 2014)
Kindle Edition
512 Seiten
Preis: 6,99 €




Der Roman erschien erstmals 2001 und wurde nun als E-Book neuaufgelegt. Er wurde mir im Rahmen einer Lovelybooks Leserunde kostenlos zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich an dieser Stelle noch einmal recht herzlich bei der Autorin und dem Verlag für dieses tolle Buch!







Inhalt


Dieser Rom greift den Mythos um die Gründung der ewigen Stadt Rom auf. Doch stellt die Geschichte nicht direkt die Zwillingsbrüder Romulus und Remus in den Vordergrund, sondern deren Mutter. Die junge Priesterin Ilian wird aus ihrer Heimatstadt Alba verbannt, da sie behauptet das Kind eines Gottes in sich zu tragen. Sie wird zur Heirat mit dem Latiner Faustulus gezwungen und verlässt mit ihm die Stadt. Doch ihr Ziel ist es eines Tages ihre Söhne als rechtmäßige Herrscher der Stadt auf dem Thron zu sehen. Dafür muss sie viele Opfer bringen und einige Abenteuer bestreiten. Im Laufe der Geschichte führt ihr Weg sie beispielsweise nach Griechenland (zum Orakel von Delphi) oder auch nach Ägypten (Theben). Wird sie es schaffen ihren Plan in die Tat umzusetzen? 


Bewertung


Dies ist der erste historische Roman den ich gelesen habe, welcher im Zeitalter der Antike spielt. Tanja Kinkel schafft es diese Epoche lebendig und atmosphärisch zu gestalten. Man erfährt durch diesen Roman unheimlich viel über das Leben und die Kultur der damaligen Völker der Latiner und Tusker. Aber auch in die ägyptischen Traditionen und Kulturen wird dem Leser ein kleiner Einblick gewährt. Dabei wirkt der Roman jedoch keinesfalls wie ein Sachbuch, sondern man bekommt die Information nebenbei, da sie schlüssig in die Handlung eingewoben sind.


Die Charaktere und Nebencharaktere des Romans sind alle samt interessant und geben durch ihre Funktion ebenfalls Einblicke in verschiedene Lebenswelten. Ein Beispiel dafür ist der Barde Ulsna, der zu Ilians treuem Gefährten wird. Er ist ein Hermaphrodit und lebt in der einen Kultur in der ständigen Gefahr deshalb getötet zu werden, während er in der anderen Kultur als Segen und Glücksbringer gilt. Lediglich die Protagonistin Ilian konnte mich nicht vollends überzeugen, da sie das ganze Buch hindurch stets aus der Perspektive der anderen beschrieben wird. Man erfährt nichts über ihre Gefühle und Gedanken. Dies ist von der Autorin intendiert, wie man aus dem Nachwort erfährt und literarisch auch eine spannende Idee aber ich persönlich mag es lieber, wenn ich die Protagonisten eines Romans verstehen kann und nacherleben kann, was in ihnen vorgeht. So wirkte sie auf mich oft unnahbar.

Nichtdestotrotz ist dieser Roman äußerst interessant, informativ und entführt einen in die Welt der Antike und lässt einen die Sage um die Gründung der Stadt Rom neu erleben.



Fazit


Eine Leseempfehlung für alle, die einmal in die Welt der Antike eintauchen wollen, sich für fremde Kulturen interessieren oder eine Schwäche für die Sage und Mythen rund um die Stadt Rom haben. Dies war mein erster Roman, den ich von Tanja Kinkel gelesen habe - aber sicher nicht mein letzter.



Wertung

✩✩✩✩

Challenges

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